Filtrationschirurgie / Trabekulektomie

Die Trabekulektomie stellt heute die Standardoperation beim primären Offenwinkelglaukom im deutschsprachigen Raum dar. Das Prinzip beruht auf einer „Fistel“-Anlage vom Augeninnernen unter die Bindehaut, ist somit eine sogenannte fistulierende Operation. Mit Hilfe dieser Operationstechnik lassen sich auch sehr hohe Augeninnendruckwerte in einen guten Bereich absenken.

Die Bindehaut wird eröffnet, danach die Lederhaut läppchenförmig eingeschnitten und anschließend eine Verbindung zur Vorderkammer geschaffen. Das Kammerwasser kann so vom Augeninneren unter die Bindehaut abgeleitet werden. So entsteht eine zystische Zone der Bindehaut, in der das Kammerwasser über die Lymphwege des Bindehautgewebes versickert. Diese, in der Regel unter dem Oberlid liegende Zone bezeichnet man als Sicker- oder Filterkissen.

Mindestens genauso wichtig wie die Operation ist die optimale Nachsorge. Das Hauptrisiko dieser Operation ist nämlich die Vernarbung des Sickerkissens mit Verlust des drucksenkenden Effektes. Im Fall einer beginnenden Vernarbung muss daher das Sickerkissen mit speziellen Medikamenten in Augentropfenform und ggf. auch durch Spritzen unter die Bindehaut intensiv nachbehandelt werden. Nur so kann der Erfolg der Operation sichergestellt werden.

In der Asklepios Augenklinik Nord wird die ersten Tage nach der Operation patientenindividuell die Therapie stationär durchgeführt und im weiteren Verlauf über 4 bis 8 Wochen auch ambulant engmaschig das Sickerkissen kontrolliert und die Behandlung individuell angepasst.

Trotz aller Vorsicht treten gelegentlich gravierende Nebenwirkungen auf, eine vorübergehende Sehverschlechterung kommt häufig, eine bleibende Sehverschlechterung aber nur sehr selten vor. Bei zu hohen oder zu niedrigen Augeninnendruckwerten können auch weitere chirurgische Eingriffe notwendig sein.